Laserbehandlung

Faszinierende Ergebnisse sind möglich, wenn moderne Lasertechnik in der Hand erfahrener Ärzte zum Wohl der Schönheit eingesetzt wird. Falten, ästhetisch störende Gefäße oder Altersflecken – die Anwendungsmöglichkeiten der neuen Lasertechniken sind heute sehr weit gefächert.

Gütegeschalteter Rubinlaser

Der gütegeschaltete (q-switched) Rubinlaser (694 nm) wird mit Pulszeiten im Nanosekundenbereich zur Destruktion von Melaninpigment, aber auch zur Photothermolyse von Tätowierungspigmenten eingesetzt.
Patientenaufklärung und Nebenwirkungsprofil: 
Im gütegeschalteten Betrieb: Schmerzhaftigkeit und Entzündungsreaktion mit posttherapeutischer Krustenbildung und der Möglichkeit von zarten atrophen Narben sowie persistierender Depigmentierung leistungs- und wiederbehandlungsfrequenzabhängig, in der Regel gering. Relativ häufig posttherapeutische (in der Regel passagere) Hypopigmentierung aufgrund der Wirkung auf Melanin, selten Hyperpigmentierung, insbesondere bei dermal gelegenem Pigment. Unerwartete farbliche Änderung von Tätowierungsfarbstoffen möglich, daher Testbehandlung. Allergische Reaktionen bei Tätowierungsbehandlungen sind nicht auszuschließen.
 Im Einzelfall entscheidet das Ergebnis der Probebehandlung.

Gepulster Erbium-YAG-Laser

Der gepulste Erbium:YAG-Laser (2940 nm, Absorptionsmaximum im Gewebewasser) ermöglicht eine Ablation der Hautoberfläche nahezu ohne thermische Schädigung (minimale Koagulationsnekrose). Patientenaufklärung und Nebenwirkungsprofil: 
In Abhängigkeit von der Indikation und der Art des Eingriffs. Bei tiefer Vaporisation obligate Narbenbildung und ggf. Keloidrisiko. Oberflächliche thermische Nekrose zur Hämostase vorteilhaft, bzgl. Wundheilung nachteilig. Langanhaltendes Erythem, Hyperpigmentierung und permanente Depigmentierung möglich. 
Im Einzelfall entscheidet das Ergebnis der Probebehandlung.

Hochenergetische Blitzlampe (HBL)

Hochenergetische Blitzlampen sind keine Laser. Sie erzeugen Lichtblitze hoher Energie im ms-Bereich mit einem breiten Wellenlängenspektrum, welches vom sichtbaren Licht bis weit in den Infrarotbereich geht. Durch vorgesetzte Filter werden für verschiedene Behandlungsindikationen bestimmte Wellenlängenbereiche herausgefiltert. Zur Behandlung beginnt der selektierte Wellenlängenbereich in der Regel bei etwa 550 nm.

Die hochenergetischen Blitzlampen arbeiten nach dem Prinzip der selektiven Photothermolyse und ermöglichen durch relativ flexible Einstellungsmöglichkeiten der Behandlungsparameter (Wellenlängenbereiche, Pulslängen im ms-Bereich, Doppel- und Mehrfachpulse) eine Anwendung bei verschiedensten Indikationen (Behandlung von Gefäßveränderungen wie Naevi flammei, Teleangiektasien, Spider-Nävi, etc). Die meist großen Fleckgrößen ermöglichen hierbei ein rasches und effektives Behandeln auch größerer Flächen.

Patientenaufklärung und Nebenwirkungsprofil:
Je Lokalisation ist die Behandlung wenig bis deutlich schmerzhaft. Zur besseren Ankopplung des Applikatorhandstücks an die Haut wird ein durchsichtiges Gel aufgetragen. Nebenwirkungen sind selten, prinzipiell können jedoch Hypo- und Hyperpigmentierungen, Blasen und Krustenbildung sowie atrophe Närbchen auftreten.
Indikationsstellung und Wahl der Lasergeräte hängen vom Einzelfall und der therapeutischen Erfahrung des Behandlers ab. 
Im Einzelfall entscheidet das Ergebnis der Probebehandlung.

Indikationen

Vaskuläre Hautveränderungen:

Naevi flammei
Teleangiektasien
Spider-Nävi
Besenreiservarizen bis maximal 1mm
Hämangiome des Kindesalters lassen sich inzwischen medikementös einfach behandeln
Flächige, plane Hämangiome:
Lippenangiome (venous lake)
Sogenannte senile Angiome, Rubinflecke
Granuloma teleangiectaticum (pyogenicum)
Nicht-vaskuläre gutartige Neubildungen: Xanthelasmen, Syringome, Talgdrüsenhyperplasien (Talgdrüsenepitheliome), Angiofibrome (Morbus Brooke, Morbus Pringle), Chondrodermatitis nodularis helicis etc.
Präkanzeröse Hautveränderungen:Leukoplakien, Cheilitis actinica ohne infiltratives Wachstum, aktinische Keratosen, Morbus Bowen, Erythroplasie Queyrat 

Infektiöse Hauterkrankungen: Viruspapillome, Condylomata
Tätowierungen
Schmutz- und andere akzidentelle Tätowierungen
Narben: Hypertrophe Narben, Keloide
Atrophe oder eingesunkene Narben, Aknenarben
Altershaut, Fältchen (Skin-Resurfacing)

Pigmentierte Hautveränderungen:

Vorbemerkung: Bei der Behandlung pigmentierter Hautveränderungen mittels Lasertherapie ist grundsätzlich die Indikation durch den Dermatologen zu stellen. In allen Zweifelsfällen ist eine bioptische Sicherung der Diagnose erforderlich, insbesondere bei potentiell malignitätsverdächtigen Hautveränderungen. 
Lentigines
Café-au-lait-Flecke oder Naevus spilus
Pigmentierte melanozytäre Nävi (Die Behandlung von pigmentierten melanozytären Nävi mittels q-switched Laser mit relativ spezifisch in Melanin absorbierter Wellenlänge wird derzeit als Routineme-thode abgelehnt. (s. auch die Leitlinien Melanozytäre Nävi) Da melanozytäre Zellen nur unzureichend zerstört werden, über die Reaktion nur subletal geschädigter Zellen auf Lasertherapie keine Erfahrungen vorliegen und Langzeitergebnisse bisher fehlen, bleibt diese Behandlungsmethode nur Einzelfällen oder klinischen Studien vorbehalten. Als einzige, halbwegs gesicherte Indikation muß derzeit die Aufhellung von Ota-Nävi angesehen werden.
Klinisch eindeutige, unpigmentierte papulöse dermale Nävi bilden hier eine Ausnahme; die Abtragung mit ablativen Lasern ist hier prinzipiell möglich. Allerdings wird in allen Fällen eine histologische Sicherung der Diagnose angestrebt werden, z.B. durch eine Shave-Biopsie.

Laser- und Lichtepilation

Ziel einer Epilation mit Laser- und Lichtsystemen ist die dauerhafte Schädigung von Haarfollikeln nach dem Prinzip der selektiven Photothermolyse. Das Pigment im Bereich des Haarfollikels (Wurzel, Haarschaft) absorbiert Licht und führt zu einer Erhitzung von Strukturen des Haarfollikels, die über eine thermische Schädigung zur Haarreduzierung führen.





Aufklärung

Nach Anamnese, Befunderhebung, Diagnosestellung und Indikation zur Laser/HBL-Therapie erfolgt eine umfassende Aufklärung des Patienten über Methode, Risiken, mögliche unerwünschte Wirkungen, Erfolgsaussichten und alternative Behandlungsverfahren. Der letzte Punkt schließt auch alternativ anwendbare Laser/HBL-Techniken mit ein, die unter Umständen im Hause nicht verfügbar sind.

Vorbehandlung

Generell ist eine UV-Karenz zur Verminderung einer Hypopigmentierung der Epidermis sinnvoll. Je nach geplantem Lasereingriff können weitere Vorbehandlungen zur Verbesserung der Abheilung und Verminderung von unerwünschten Wirkungen notwenig sein (z.B. die oberflächliche Entfernung der Körperbehaarung bei Epilation oder Pigmententfernung oder die Vorkühlung der Epidermis).

Nachbehandlung

Je nach angewandter Laserbehandlungsmethode können Nachbehandlungen zur Verbesserung der Abheilung und Verminderung von unerwünschten Wirkungen notwendig sein. Für viele Behandlungen sind kühlende Maßnahmen als Nachbehandlung ausreichend. Bei abtragenden Laserbehandlungen kann eine Prophylaxe gegen Herpes notwenig werden. Eine UV-Karenz der behandelten Areale ist immer notwendig, solange eine behandlungsinduzierte Rötung erkennbar ist.